Umweltbildungsstätte Oberelsbach – Bei einem Pressetermin am Montag, den 24.06.13 wurde ein neuer Blickfang in der Umweltbildungsstätte Oberelsbach vorgestellt: Eine Figuren-Beute, d.h. ein künstlerisch gestalteter Bienenstock in Form einer "Moorjungfer".

Der „Holzbildhauer“ Herr Ralf Noack war im Jahr 2007 (genau genommen vom 01.11.2006 bis 31.07.2007) als Zivildienstleistender im Umweltbildungsteam beim Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V. (NBR e.V.) in Oberelsbach tätig.

Herr Noack stammte aus der Oberlausitz, dem östlichsten Teil des Freistaates Sachsen, wo er zunächst eine Ausbildung zum Waldarbeiter absolvierte und danach Forstwirtschaft im thüringischen Schwarzburg studierte.

Nach dem Zivildienstjahr beim NBR e.V. war er zwei Jahre in der Thüringer Forstverwaltung tätig und ist nunmehr seit 5 Jahren Mitarbeiter bei der baden-württembergischen Forstverwaltung in Stuttgart.

Hier in der Rhön hat Herr Noack in seiner Freizeit im Jahr 2007 dieses Kunstwerk erstellt.

Klaus Spitzl: Ursprünglich war es angedacht, dass die Holzskulptur am Lehrpfad Schwarzes Moor installiert wird. Aber als wir dann das fertige Kunstwerk sahen, war es für uns einfach zunächst zu schade, als dass wir es sofort in der freien Landschaft aufstellen. Die Skulptur war in den vergangenen Jahren im Info-Zentrum Haus der Langen Rhön in Oberelsbach aufgestellt. Nachdem Renovierungsarbeiten für das Info-Zentrum anberaumt wurden, war auch der richtige Zeitpunkt  gekommen sich nun einen neuen Standort für das Kunstwerk zu überlegen.

Und das Thema Bienen ist ja ein Bildungsmodul in der Umweltbildungsstätte Oberelsbach und von daher war die Überlegung nahe, hier diese Figurenbeute aufzustellen.

Zum Thema Figurenbeute – was ist das?
Figurenbeuten sind normalerweise aus ganzen Baumstämmen geschnitzte figürliche Bienenstöcke. Seit etwa 300 Jahren gibt es diese imkerliche Volkskunst. Oftmals sind es in der heutigen Zeit Darstellungen, überdimensionale große Darstellungen, von historischen Persönlichkeiten – wie z. B. der Schriftsteller und Maler Goethe im Bienenmuseum in Weimar oder z.B. die Herzogin Eleonore im Bieneninstitut in Celle. Wichtig ist die besondere Funktion, dass sozusagen im Bauch oder im Korpus der Holzskulptur ein Bienenvolk eine Behausung findet. Und so die Skulptur also richtig mit Bienen belebt ist.

Gerne werden aber oftmals nicht nur Personen als Motiv für solche Figurenbeuten verwendet, sondern auch Tiere: wie z. B. eine Darstellung in Südfrankreich in der Nähe von Nizza – dort wurde ein Braunbär mit Bärenjunge von einer Künstlerin aus Nürnberg gestaltet.

Aber man muss nicht nach Südfrankreich fahren - auch hier in der Region z. B. im Nachbarlandkreis Bad Kissingen in Münnerstadt hatte der Naturpark-Kollege Robert Reuscher eine Bären-Figurenbeute erstellt.

Nicht nur als Kunstwerk sind diese Figurenbeuten interessant -Figurenbeuten dienen oftmals auch als Schaubeute. Das bedeutet, dass man in die innere Wunderwelt eines Bienenvolks hineinschauen kann – getrennt nur durch eine Glasscheibe, also ohne die Bienen direkt zu stören. Gerade für die Umweltbildung ist das Thema Biene und Umwelt ja ein sehr interessantes Themen- und Aufgabenfeld.

Das Motiv für unsere Figurenbeute hier vor Ort : eine Moorlibelle

Eine besondere Libellenart ist die große Moosjungfer – Leucorrhinia pectoralis; diese seltene Libellenart kommt im Schwarzen Moor hier in der Rhön tatsächlich noch vor.

Der Künstler Ralf Noack hat dann das o. g. Thema Moosjungfer sozusagen vermenschlicht und seiner Freundiin, die hier Modell stand, Libellenflügel verliehen.

Wir danken dem Künstler Herrn Ralf Noack (der leider heute nicht zum Termin erscheinen konnte) sehr für die Überlassuung dieses interessanten Kunstwerks und wünschen der Umweltbildungsstätte Oberelsbach interessierte Teilnehmer am Umweltbildungsprogramm und den Honigbienen natürlich reiche Nektar- und Pollenquellen in der Rhöner Kulturlandschaft.

Hier geht's zum Mainpost-Artikel.

­