Umweltbildungsstätte Oberelsbach – Im Monat Juli habe ich in meinem Praktikum die Bildungsveranstaltungen der Umweltbildungsstätte Oberelsbach begleitet und einen Einblick in die Arbeitsweise des UNESCO Biosphärenreservats und Naturparks Bayerische Rhön erhalten. Im Rahmen des Moduls „Praktikum Plus“ des Zentrums für Schlüsselkompetenzen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg kam ich am Montag, den 3. Juli 2017 pünktlich zur monatlichen Hausbesprechung im Managementzentrum Oberelsbach. Dort sind, neben der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates und den Umweltbildungsakteuren, weitere Initiativen und Vereine untergebracht. Diese verschiedenen Arbeits- und Zuständigkeitsgebiete sind etwas schwierig zu überblicken und mein Praktikumsleiter Joachim Schneider hat mir die Berufsfelder zum Glück noch öfters im Laufe des Praktikums erklären können.

Während der vier Wochen in der Umweltbildungsstätte kümmerte ich mich zusammen mit meinem Praktikumsleiter und dem FÖJler Alexander Braunstein um das Bildungsprogramm der Übernachtungsgruppen. Diese waren meist Schulklassen, zwischen der vierten Klasse bis hin zum Berufskolleg, meistens aus der Nähe,  aber auch aus dem Rheingebiet oder München.

Ein beliebtes Bildungsmodul für alle Altersklassen war das Geogame zur Wildkatze, eine App, die speziell für das Programm hier geschrieben wurde. Sie verbindet eine Rallye mit Fragen über die Wildkatze mit einem Planspiel, in dem zwischen Holzwirtschaft und Naturschutz eine Balance gefunden werden muss. Diese Balance ist sehr wichtig in einem Biosphärenreservat, denn ein Biosphärenreservat schließt die Aktivität des Menschen in der Natur in den Naturschutz mit ein. So gibt es Kernzonen, in denen absoluter Naturschutz herrscht, Pflegezonen, in denen der Mensch durch Mähen oder beweiden nachhaltig in die Natur eingreift und Entwicklungszonen, in denen Menschen leben und Industrie betreiben.

Dies konnte ich bei weiteren Bildungsmodulen beobachten. Bei der Tour im Schwarzen Moor lernte ich ein wichtiges geschütztes Naturerbe der Rhön kennen. Beim Schäfer und beim Lupinenrupfen erfuhr ich gemeinsam mit den Gruppen mehr über die große und wichtige Pflanzenvielfalt auf der Hochrhön, die durch regelmäßiges Mähen erhalten bleibt. Ausflüge zu Bionade, in den Wald zum Baumfällen und in den mittelalterlichen Stadtkern Ostheims zeigten wie Menschen in einem Biosphärengebiet leben und wirtschaften können.

Darüber hinaus hatte ich die Möglichkeit mehr über den politischen Hintergrund rund um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu erfahren. Zum Beispiel wurde  beim Treffen der ANU (Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung) Fachgruppe Schule und Nachhaltigkeit im Kindermuseum in Nürnberg, das ich mit meinem Praktikumsleiter am 21. Juli besuchte, über verschiedene Initiativen rund um BNE berichtet. Die Hintergrundlektüre zum Konzept der Umweltbildungsstätte und den verschiedenen Modulen half mir ebenso dabei Konzepte rund um BNE besser kennen zu lernen.

Besonders schön fand ich neben dem leckeren Mittagessen mit den Kollegen in der Bildungsstätte die Sternentouren, die wir mit einigen Gruppen gemacht haben. Die Rhön ist dank ihres wenig durch künstliches Licht  aufgehellten Nachthimmels als Sternenpark zertifiziert und mein Projektleiter konnte bei gutem Wetter viele Sternenbilder zeigen.

Von Natur zur Stadt, von Gruppenspielen zu Führungen, tags wie nachts war die Umweltbildungsstätte für mich einen Monat lang ein spannender Ort um über Nachhaltigkeit zu lernen und Module rund um Nachhaltigkeit mitzugestalten.

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