Wie schmeckt eigentlich ein Straußenei? Diese Frage durften sich die Fünftklässler der Werner-von-Siemens Realschule Bad Neustadt während ihrem Besuch auf dem Bio-Bauernhof Mültner in Nordheim am vergangenen Dienstag beantworten. Dort gab es nämlich „allerEI“ zu erfahren.

Im Rahmen ihres Schullandheimaufenthalts in der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach wanderten die Schüler nach Nordheim, wo sie von Daniela Mültner in Empfang genommen wurden.  Die Erlebnisbäuerin hatte mehrere Stationen vorbereitet, an denen die Fünftklässler Fragen beantworten oder andere Aufgaben zum Thema Ei lösen mussten.

Während einer Führung über den Hof erklärte Frau Mültner auch, dass es sich um einen auf ökologischen Ackerbau spezialisierten Betrieb handelt und deswegen nicht so viele Nutztiere gehalten werden, wie es in der Vorstellung der Schüler verankert war. Die kleine Enttäuschung  darüber war schnell vergessen, als für die Kinder als Highlight des Ausflugs ein Straußenei gebraten wurde.  Im Vergleich zu Hühnereiern konnte dieses jedoch nicht einfach in die Pfanne geschlagen werden. Die harte Schale musste erst aufgebohrt werden, bevor ein Schüler den Inhalt ausblasen durfte. Nach dem Braten konnten sich sowohl Schüler als auch Lehrer ein eigenes Urteil über den Geschmack des Eis bilden. Zum Vergleich gab es zusätzlich ein herkömmliches Rührei aus zwanzig Eiern der Bauernhofhühner.

Insgesamt wurde der Bauernhof von allen sechs fünften Klassen der Realschule besucht.  Jeweils zwei Klassen gleichzeitig verbrachten drei Tage in der Umweltbildungsstätte Oberelsbach, an denen sich alles um Ernährung drehte. Auf dem Programm standen unter anderem das Backen von Brezeln und die Herstellung von Butter unter der Leitung von Hauswirtschafterin Eva Kalla, sowie das Pressen von Apfelsaft aus eigener Kraft. Nach einem kurzen Überblick über die Ernährungspyramide und verschiedene Getreidesorten,  konnten die Realschüler ihre Kräfte beim Sahne schütteln messen, um Butter zu erhalten. Des Weiteren bereiteten sie mit Hilfe von Frau Kalla einen Vollkornteig zu, aus dem sich jeder seine eigene Brezel formen konnte, die nach einem kurzen Bad in Lauge gebacken und später mit der selbstgemachen Butter verzehrt wurde.  

An Stelle des Backens rückte für zwei der sechs Klassen das Pressen von Apfelsaft. Aus selbst gesammelten Äpfeln von einer Streuobstwiese wurde mit Hilfe einer Obstbreche und eines Kelters eigenhändig Saft gemacht. Die Kinder halfen beim Waschen und Schneiden der Äpfel, zerkleinerten sie durch fleißiges Kurbeln in der Breche und die daraus entstandene Maische wurde schließlich gekeltert. Dann floss auch schon der Saft, der nur noch gesiebt werden musste. Danach war er trinkfertig und die Schüler konnten ihr Werk verkosten. Sie bestätigten: „Selbst gemacht schmeckt besser.“

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