Internationale Tagung – Die Umweltbildungsstätte in Oberelsbach war Gastgeber für die UN-Welttourismusorganisation, die ein Seminar zum Tourismus-Marketing und Biodiversität in der Rhön abhielt. Internationale Regierungsverantwortliche aus 19 Staaten waren für zwei Wochen in der Rhön zu Gast. Es waren in erster Linie Mitarbeiter der Regierungen und Tourismusverwaltungen.

Die Teilnehmer kamen aus den unterschiedlichsten Ländern wie zum Beispiel aus Kenia, Nigeria, Gambia, Uganda, Ägypten, Österreich oder Haiti. In sechs Themenblöcken befassten sich die Teilnehmer mit der Frage, wie touristische Anforderungen und Ziele mit den Zielen der Biodiversität, der Artenvielfalt und Naturschutz in Einklang gebracht werden können, denn das eine sei ohne das andere nicht denkbar, erklärte Michael Meyer von der UNWTO, Beratungsstelle für Tourismus und Biodiversität aus Bonn.

Betrachtet wurden aktuelle Trends im Tourismus sowie Basis-Informationen zum Naturschutz vermittelt. Wie Meyer erläuterte gehe der Trend weg von Zielgruppenanalysen hin zu Milieustudien. Um eine Urlaubsregion erfolgreich zu bewerben müsse man wissen, wen man mit der Werbung ansprechen möchte. Wurde bislang in Zielgruppen, wie Familien, 45+ oder Rentner gedacht, wird es künftig stärker um Milieuwerbung gehen. Welche Erwartungshaltung hat der Tourist an den Urlaubsort beziehungsweise an den Urlaub? Diese Frage sei Zielgruppenübergreifend zu beantworten. Es gibt die Sportler, die Wanderer, die Extremsportler, die Naturliebhaber, die Teilnehmer von Expeditionen oder Urlauber, die sich weiterbilden wollen. Zunehmend werden die Erwartungen von Zielgruppen abgekoppelt sondern im sozialen Umfeld angesiedelt.

Wie ein roter Faden zog sich durch das Seminar das Thema des ländlichen Raums und der Touristen, die den ländlichen Raum erfahren und erleben möchten. Damit sei klar, dass ohne intakte Natur, eine Region für den Tourismus uninteressant werde. Die Einbindung von Naturschutz und Landwirtschaft sei notwendig, um Ökologie und Nachhaltigkeit für die Gäste erfahrbar zu machen. Der Tourist soll nicht nur als Konsument betrachtet werden, sondern in Produktionsprozesse Einblick bekommen. „Nur so können wir das Thema Nachhaltigkeit wirklich nachhaltig vermitteln“, betonte Meyer. Mit der Einbindung der Touristen in die praktischen Fragen des Naturschutzes soll eine Weitergabe der Themen über den Urlaub hinaus erreicht werden.

Außerdem soll eine Bindung an die Region erzielt werden, damit aus einmaligen Besuchern „Wiederholungstäter“ werden. Was anhand einer Region, wie der Rhön beispielhaft dargestellte wurde, sei auf jede andere Region übertragbar, so Meyer. „Ein Destinationsmanagement kümmert sich um alle Erwartungshaltungen“, so Meyer. „Um die Anforderungen von Land- und Forstwirtschaft, Tourismusbetrieben, Naturschutz und Gästen soweit als möglich einander anzunähern.“ Die Thematik sei im Grunde weltweit übertragbar und anwendbar, müsse aber an lokale Gegebenheiten angepasst werden. Jede Destination habe andere Voraussetzungen, ob ein Biosphärenreservat oder Nationalpark, ob eine Stadt oder ein Weltkulturerbe.

„Methodisch ist es egal ob es sich um die Sahara oder ein Mittelgebirge handelt.“ Die Rhön sei aufgrund ihrer Vielschichtigkeit gut geeignet, um für ein internationales Seminar Beispiel zu sein. Drei Bundesländer, fünf Landkreise und die vielen Gemeinden, drei Biosphärenreservats-Verwaltungen, das seien Herausforderungen, die beispielhaft für viele Länder seien. „Es war interessant zu hören, wie im Alltag mit diesen Gegebenheiten umgangen wird“, so Meyer. Die Leiter der drei Verwaltungsstellen Michael Geier, Thorsten Raab und Karl-Friedrich Abe, der Geschäftsführer der Bayerischen Tourismus GmbH, Michael Pfaff, und weitere regionale Akteure stellten die Arbeit in und mit der Region aus ihrer Sicht vor. Bei Exkursionen unter anderem zum Schwarzen Moor, der Wasserkuppe, Point Alpha, oder zum Rhönschäfer Kolb, überzeugten sich die Teilnehmer wie in der Rhön Tourismus und Naturschutz Hand in Hand gehen.

 Von Marion Eckert für die Mainpost

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