Hinter HOBOS, den "Honey-Bee-Online-Studies", steht ein Bienenstock an der Universität Würzburg. Die BEEgroup von Prof. Dr. Jürgen Tautz überträgt dort umfangreiche Videos und Messdaten aus dem Bienenstock und der Umwelt offen im Internet. Joachim Schneider von der Umweltbildungsstätte Oberelsbach zeigte Videosequenzen von schlüpfenden Bienen und ausfliegenden Schwärmen. Anschließend recherchierten die Lehrer selbst, wie sich z.B. das Gewicht des Bienenstocks ändert, wenn die Sammelaktivitäten der Bienen im Frühjahr beginnen, und wie viele Bienen beim Schwärmen den Stock verlassen.
Die Ökosystemleistung der Bienen stellte Prof. Dr. Eckhard Jedicke vom Verein RhönNatur vor. Darunter versteht man die Berechnung, welchen "Wert" die Bestäubung der Bienen für Mensch und Natur hat. Beispielhaft erläuterte er am Projekt "Öko-Bienen-Region Rhön-Grabfeld", was zum Schutz der Bienen durch eine umweltgerechte Landwirtschaft und bienenfreundliche Pflanzen in Gärten und Grünanlagen getan werden muss, um die Bestäubungsleistung zu erhalten.
Zum direkten Kontakt zu den Bienenvölkern ohne technische Vermittlung kam es am zweiten Tag im Lehrbienenstand im Freilandmuseum Fladungen. Sonja Heinemann, Vorsitzende des Imker-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, zeigte verschiedene Haltungsformen und gab Empfehlungen für die Einrichtung von Schul-Imkereien. Als sich dann ein Bienenvolk zum Schwärmen vorbereitete, ging es unmittelbar in die Imker-Praxis: Gemeinsam mit den Teilnehmern wurde eine Schwarm-Vorweg-Entnahme vorgenommen, d.h. die Königin und ein Teil des Bienenvolkes wurden in eine neue Beute umgesetzt. So hatte die Fortbildung zum Abschluss einen ungeplanten Höhepunkt.
Die Fortbildung ist Teil des Projekts „Blüten-Bestäuber: den Bienen zugeschaut“, das der Verein RhönNatur e.V. mit verschiedenen Partnern in der Region und mit Förderung der Bayerischen Sparkassenstiftung und der Stiftung der Sparkasse Bad Neustadt durchführt. Weitere Lehrerschulungen folgen im Laufe des Monats: am 19. Juli zu W- und P-Seminaren im Bienenzentrum Bad Königshofen und am 25. Juli zu „Bienen machen Schule“ an der Grundschule Burglauer. Weitere Informationen bei Joachim Schneider, Umweltbildungsstätte Oberelsbach, Telefon (09774) 858055-0, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
